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5 Tipps für leckere Kaffee-Cocktails

Immer mehr Mixologen experimentieren mit Kaffee und Spirituosen. Kaffee-Cocktails liegen im Trend, aber werden leider oft mit minderwertigen Kaffees oder einseitigen Rezepturen zubereitet. Wie Spezialitätenkaffee den Geschmack beeinflussen kann und wie du auch zu Hause Kaffee kreativ in Cocktails nutzen kannst.
Für den Espresso Martini mal schnell einen Kaffee aus dem Vollautomaten gezogen – und ab damit in den Cocktail. Wer sich bei der Wahl des Kaffees keine Gedanken macht, der muss geschmacklich Abstriche machen. Mit Spezialitätenkaffee und der passenden Rezeptur für die Zubereitung – vom Filterkaffee bis zur Espressomaschine – kannst du den Geschmack von Coffee Cocktails allerdings positiv beeinflussen.

Tipp 1: Spezialitätenkaffee statt Discounterbohnen

Grundsätzlich gilt: Wir empfehlen Spezialitätenkaffees, am besten hochwertige Arabica-Kaffees von einem regionalen Röster. Dein Röster kann dich beraten, wie der Kaffee schmeckt, um was es sich für eine Röstung handelt und wie er am besten zubereitet wird.

Doch was kann Spezialitätenkaffee geschmacklich in Kaffee-Cocktails bewirken? „Einen völlig anderen, tieferen und reichhaltigeren Geschmack“, sagt Vladyslav Demonenko. Der 26-jährige Ukrainer ist der aktuelle Vizeweltmeister in Coffee and Good Spirits, kennt sich mit Kaffee-Cocktails also bestens aus. „Spezialitätenkaffee bringt eine komplexere Säure und mehr Aromen in den Cocktail, von fruchtig bis schokoladig.“ Er verweist auf das Flavor Wheel der SCA, das zeigt, wie unterschiedlich Kaffee schmecken kann. Im Übrigen weist Kaffee zwischen 800 und 1000 verschiedene Aromen auf – doppelt so viele wie Wein. Es ist dann die Aufgabe des Rösters, den vielseitigen Geschmack im Kaffee hervorzuheben.

Was bedeutet eigentlich Spezialitätenkaffee? Das sind kurz gesagt 5 Prozent der gerösteten Kaffees weltweit, die im offiziellen Punktesystem der Specialty Coffee Association (SCA) – einem weltweit aktiven Verein von Coffee Professionals, als besonders hochwertig bewertet werden. Was Spezialitätenkaffee auszeichnet, vom Anbau bis zur Röstung, erfährst du hier.

Tipp 2: Filterkaffee und Espresso – was nehme ich?

Kaffee verspricht mehr als den bitteren Koffeinkick. Je nach Wahl der Zubereitung kann er in das Cocktail-Rezept Komplexität, Süße und Säure mitbringen. Du hast zunächst die Wahl zwischen zwei verschiedenen Brühmethoden: Espresso und Filterkaffee.

„Der klassische Espresso eignet sich, um Kaffee-Cocktails mit einer schönen Süße und einem vollen Körper zuzubereiten“, erzählt Vlad. Das finden wir auch. Mit einem Espresso erzielt man eine besonders cremige Textur. Er eignet sich sehr gut für den klassischen Espresso Martini oder beispielsweise für einen New York Sour. Die intensive Crema lässt sich am besten mit einem Shaker erreichen, damit sich die natürlichen Kaffeeöle mit den restlichen Zutaten verbinden können.
Filterkaffee transportiert vor allem Komplexität und ist, im Gegensatz zum Espresso, das etwas filigranere Kaffeegetränk. Es gibt verschiedene Möglichkeiten zum Aufbrühen. Am meisten verbreitet ist die handelsübliche Filterkaffeemaschine. Im Trend liegen aber auch handliche Pour Over Techniken, wie zum Beispiel der Handfilter oder die AeroPress. Auch so genannte Full Immersion Methoden wie die French Press, der Clever Dripper oder Cold Brew sind sehr beliebt. Wer mit Filterkaffee experimentieren möchte, der wird besonders mit Drinks der Kategorien Aperitivo, Short Drink oder Fizz- und Old-Fashioned Kreationen Spaß haben.
"Filterkaffee transportiert vor allem Komplexität und ist, im Gegensatz zum Espresso, das etwas filigranere Kaffeegetränk.“
Vladyslav Demonenko, Coffee in Good Spirits Vizeweltmeister

Tipp 3: Investiere in Kaffee-Equipment

Egal ob Filterkaffee oder Espresso, ohne den nötigen Schnick Schnack geht es leider nicht so einfach. Aber wir können dir bei der Frage helfen, in welches Equipment es sich lohnt zu investieren. Wenn du gerne Espresso-basierte Getränke trinkst, hast du vielleicht schon eine Siebträgermaschine zu Hause. In unserem Shop führen wir das wichtigste Zubehör, das du benötigst, um einen guten Espresso zu brühen.
Für den unkomplizierten Espresso Shot haben wir die kompostierbaren Kaffeekapseln entwickelt. Alles, was du dafür benötigst, ist eine handelsübliche Kapselmaschine. Unsere beliebtesten Espresso-Röstungen Sinfonia und Novum sind auf Knopfdruck verfügbar und die aus Holzfasern bestehenden Kapseln dabei 100% kompostierbar.

Wenn du Filterkaffee für deine Kaffee-Cocktails verwenden möchtest, hängt das Zubehör von der Brühmethode ab. Das nötige Equipment ist kostengünstig und du kannst damit sehr kontrolliert hervorragenden Kaffee zubereiten. In unseren Brew Guides erfährst du welches Zubehör du für welche Zubereitungsmethoden benötigst.

Wir sind ein Fan der AeroPress, sie ist einfach, geht schnell und ist ein echtes Multitalent. Der kleine Zubereiter erzeugt eine sehr schöne Süße in der Tasse und verleiht dem Kaffee einen vollen Körper. „Ihr erhaltet erfrischende Noten beim Kaffee-Cocktail, da die Extraktionszeit eher kurz ist“, sagt Vlad. Für ein intensives Geschmackserlebnis im Cocktail nutzt Vlad gerne eine Rezeptur von 50g Kaffee auf 100ml Wasser.

Für Kaffee-Cocktails, wie beispielsweise einem guten Irish Coffee, empfiehlt Vlad einen Clever Dripper. Mit diesem Brühwerkzeug wird eine samtige Textur, ein voller Körper und eine angenehme Süße erzeugt. „Damit lässt sich auch Zeit sparen. Während der Kaffee brüht, kann man die Spirituosen zubereiten.“ Beim Clever Dripper handelt es sich wie bei der French Press um die „Full Immersion“ Methode – das bedeutet, der Kaffee steht während des gesamten Brühvorgangs im direkten Kontakt zum Wasser. Im Vergleich zur Pour Over Technik werden die Kaffeeöle nicht herausgefiltert, was dazu führt, dass der Kaffee besonders gehaltvoll schmeckt und ein volles Mundgefühl hinterlässt.
“Um komplexe und reichhaltige Kaffee-Cocktails zu kreieren, brauchst du eine Idee.“
Vladyslav Demonenko, Coffee in Good Spirits Vizeweltmeister

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Tipp 4: Experimentiere mit Coffee Cocktail Klassikern

Um leckere Coffee Drinks zu mixen, kannst du dich an klassischen Cocktail-Rezepturen orientieren. Dazu zählen zum Beispiel ein Coffee Negroni, der Espresso Martini oder der oft unterschätzte Irish Coffee. Dann kannst du das Verhältnis von Kaffee zu Spirituosen bestimmen und mit der Brew Ratio des verwendeten Kaffees an der Balance feilen. Im nächsten Schritt lassen sich auch weitere Zutaten hinzufügen oder austauschen und individuelle Geschmacksrichtungen kreieren, die dir gefallen. Hier ein Beispiel anhand des Irish Coffees:

Irish Coffee
Der gewöhnliche Irish Coffee wird mit Whiskey, Filterkaffee, Zucker und Sahne zubereitet. Ein einfaches Rezept welches insbesondere durch die Wahl des Whiskeys und des Kaffees zu einem guten oder weniger genießbarem Drink wird.

Wie sich ein gutes Basic Rezept eines Kaffee Cocktails weiterentwickeln lässt, zeigt sich am Beispiel des Tropical Irish Coffee's von Nicole Battefeld.

Hier das Rezept zum Nachmixen:
Filterkaffee aufbrühen, im Verhältnis 65g Kaffee auf 450ml Wasser (es eignet sich sogar eine Espresso-Röstung für einen intensiven Geschmack)
25ml Bourbon deiner Wahl
25g Aprikosensirup
10g Holundersirup und
5ml Chambord Likör
Den Kaffee mit restlichen Zutaten in einem passenden Gefäß zusammen vermischen und in die Gläser umfüllen. Etwas Platz für die Kokossahne lassen.

Kokossahne mit 5g Zuckersirup und einem Hauch Vanilleessenz oder Sirup in einem Cocktail-Shaker kräftig mixen, bis eine cremige Konsistenz erreicht ist. Jetzt lässt sich die Sahne mit einem Barlöffel knapp über der Oberfläche des Drinks vorsichtig und langsam abseihen um zwei klare Schichten zu erhalten. Cheers!

Tipp 5: Hab Spaß und sei kreativ

“Um komplexe und reichhaltige Kaffee-Cocktails zu kreieren, brauchst du eine Idee“, sagt Vlad.
Mit deinen Ideen und dem Kaffee kannst du experimentieren. Als Beispiel: Die Extraktionszeit, die Brew Ratio und der Mahlgrad können die Intensität des Kaffees und somit die Cocktail Rezeptur sehr deutlich beeinflussen. „Ich fange immer mit dem Geschmack des Kaffees und seinem Potenzial an und versuche dann, Zutaten zu finden, die interessante Kombinationen ergeben, zum Beispiel: Ananas und Kaffee harmonieren gut zusammen“, verrät Vlad. Auch Kokosnuss (in Form von Kokosnusswasser oder Sahne) könne eine Zutat sein, um dem Getränk einen tropischen Geschmack zu verleihen.

Dann könne man mit verschiedenen Spirituosen experimentieren, Whiskey, Gin und Rum eignen sich natürlich, aber auch Trend Mezcal oder Wermut oder Bitterliköre können spannend sein.
Anschließend lassen sich beispielsweise Honig für mehr Süße, ein Säuremix für mehr positive Säure und Cocktail Bitter nutzen, um den gewünschten Charakter des Cocktails hervorzuheben. „Bei einem idealen Kaffee-Cocktail kommt es auf die ideale Synergie zwischen dem Kaffee und den Cocktail-Zutaten an“, erzählt der Vizeweltmeister Coffee in Good Spirits.


Ich hoffe wir konnten dir ein bisschen Inspiration mit auf den Weg geben, um in die Welt der Coffee Cocktails einzutauchen. In unserer Blog Kategorie Coffee Cocktails posten wir regelmäßig neue Rezepte, schau doch mal rein.

written by

Christopher Braemer

Chris ist gelernter Journalist und arbeitet im Marketing von Röststätte Berlin. Am Herzen liegen ihm der Röststätte-Newsletter und der Contentbereich. Für den Blog schreibt er über Kaffee aus aller Welt, aber auch über Wirtschaft, Politik oder Nachhaltigkeit. Falls ihr Fragen oder Anregungen habt, schreibt ihm gern eine Nachricht.

Fotos: Laura Droße, Röststätte
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