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Warum schmeckt mein Kaffee bitter? Sieben Tipps für leckeren Kaffee

Auf die Freude über den frischen Kaffee folgt die Enttäuschung: Der Kaffee schmeckt zu bitter. Dass dein Kaffee nicht schmeckt, kann viele Ursachen haben – von der Wahl der Bohne über die Röstung bis zur Zubereitung. Wir helfen dir, dem Grund für den bitteren Geschmack deines Kaffees auf die Spur zu kommen.
Du hast dir ein neues Paket Kaffee gekauft und ihn eben ausprobiert oder deinen Lieblingskaffee wie immer frisch zubereitet und plötzlich schmeckt er bitter. Das kann viele Gründe haben – von der Wahl der Bohne (Qualität allgemein, Sorte, Alter der Ernte) über die Röstung (Industrieröstung oder handwerkliche Trommelröstung) bis zur Zubereitung (Brührezept und Mahlgrad) und Reinigung des Equipments. Doch keine Sorge, mit unseren Tipps wird du schnell und einfach dem Grund für den zu bitteren Geschmack deines Kaffees auf die Spur kommen.

Dein Espresso schmeckt zu bitter? Dann schau mal in unseren passenden Beitrag dazu – mit den häufigsten Gründen für einen bitteren Geschmack im Espresso. Auch wenn du einen Vollautomaten hast, kann dir dieser Artikel helfen, den Grund für den bitteren Geschmack deines espressobasierten Kaffeegeränks zu finden. Wenn du diese grundlegenden Tipps jetzt aber schon alle kennst und einfach nur einen Kaffee suchst, der nicht so bitter schmeckt (und wenig Säure beinhaltet), dann empfehlen wir dir unseren Signature Espresso Blend Sinfonia – mit Noten von Milchschokolade und Haselnuss.

Tipp 1: Mahlgrad prüfen

Trockenes Mundgefühl und bitterer Geschmack? Dann ist dein Kaffee vermutlich überextrahiert. Das passiert beispielsweise, wenn der Espresso oder Filterkaffee zu fein gemahlen ist. Das führt dazu, dass der Kaffee eine zu lange Kontaktzeit mit Wasser hat und zu viele Bitterstoffe aus dem Kaffee extrahiert werden. Unser Tipp: Probier es doch mal mit einem etwas gröberen Mahlgrad (hier mehr zum Thema). Grundsätzlich gilt: Nichts schmeckt besser als frisch gemahlener Kaffee. Egal ob Filterkaffee oder Espresso.

Tipp 2: Brührezept anpassen

Selbst der wunderbarste Kaffee, auch Spezialitätenkaffee, kann durch ein falsches Brührezept ruiniert werden – und zu bitter, zu wässrig oder zu sauer schmecken. Dass dein Kaffee zu bitter schmeckt, kann auch schlichtweg an einem zu hohen Koffeingehalt in deinem Kaffee oder schlichtweg am Verhältnis von Kaffee zu Wasser (Brew Ratio) liegen..

Für deinen Espresso empfehlen wir dir eine grundlegende Brew Ratio von 1:2, also beispielsweise für 10 Gramm Espressobohnen (Dose in) – das ergibt 20 Milliliter Espressoflüssigkeit in der Tasse (Dose out). Für Filterkaffee empfehlen wir grundlegend eine Brew Ratio von 1:14, also beispielsweise 60 Gramm Kaffee und einen Liter Wasser. Wir haben dir übrigens detaillierte Brew Guides zur Zubereitung von Espresso und Filterkaffee zusammengestellt.

Tipp 3: Auf das Röstverfahren achten

Sogenannter Commodity-Kaffee, sprich kommerzieller Kaffee (wie die vakuumverpackten, vorgemahlenen Ziegelsteine aus dem Supermarkt um die Ecke) wird mit all seinen Defekten einfach schnell und zu heiß geröstet, sodass nur noch eines übrig bleibt: Bitterkeit. Das nennt sich auf der Verpackung dunkle Röstung, oder italienische Röstung.

„Aber Kaffee muss doch bitter schmecken“, sagst du jetzt. Das sehen wir anders. Es ist erstaunlich, wie vielseitig guter Kaffee und welche Aromen man schmecken kann (mehr dazu hier). Zum Beispiel nach Schokolade und Haselnuss (wie unser Brazil Single Origin Espresso Santiago) oder fruchtig-beerig (wie unser Äthiopier Alaka als Filterkaffee).

Filterkaffee-, Espresso- und Omniröstung kurz erklärt

Beim Kauf deines Kaffees beim Röster deines Vertrauens solltest du erstens darauf achten, dass es sich um eine schonende Trommelröstung handelt – denn nur so wird vermieden, dass dein Kaffee nur bitter schmeckt, es wird eine ausgewogene Säure entwickelt und der individuelle Geschmack einer jeden Bohne betont. Achte zweitens darauf, ob es sich um eine Filterröstung, eine Espressoröstung oder einen Omniroast handelt. Unser Espresso hat beispielsweise eine etwas längere Entwicklungszeit beim Rösten und auch eine höhere Endtemperatur. Aber er ist immer noch keine dunkle Röstung, sondern so etwas wie ein Medium Roast. Der Filterkaffee hingegen ist bei uns ein Light Roast, also eine helle Röstung. Damit können wir eine ausgewogene Säure und vollmundige Süße im Kaffee erzielen.

Sogenannte Omniroasts sind zum einen einfacher, weil man mit einer Röstkurve zwei Produkte erstellen kann. Aber das geben viele Kaffees nicht unbedingt her. "Das hat oft die Folge, dass die Filterkaffees ein Stück weit überröstet werden – und falls nicht, dann sind die Espressi unterröstet", sagt Ivo, Head Röster und Co-Funder von Röststätte. Das heißt sie sind extrem säurebetont. "Und Säure kann nice sein, aber wir unterscheiden zwischen einer positiven, also süßen Säure, die von der Frucht herrührt. Und zwischen einer scharfen Säure, die einen negativen Einfluss auf den Geschmack hat. Und die präsentieren sich bei unterrösteten Kaffees."

Tipp 4: Hochwertige Bohnen kaufen und auf Sorte achten

Es kann aber auch einfach sein, dass du schlichtweg Kaffeebohnen einer schlechten oder minderwertigen Qualität eingekauft hast. Bei den meisten Kaffees, die du im Supermarkt vakuumverpackt oder als ganze Bohne einkaufst, wird nichts über den Anteil von Arabica und Robusta gesagt (und auch nichts über Ursprung, das Jahr der Ernte, Aufbereitung, Anbauhöhe und Varietät – all das beeinflusst den Geschmack in deiner Tasse).

Robustabohnen haben grundlegend einen höheren Koffeinanteil und einen bitteren Geschmack (mehr dazu hier). Unser Tipp: Probier besser 100 % Arabica-Bohnen von einem Röster aus deiner Gegend – und versuche, mehr über die darin enthaltenen Kaffeebohnen zu erfahren.

Tipp 5: Die richtige Wassertemperatur

Wenn du deinen Espresso gerade im Espressokocher zubereitet hast, ist der Geschmack oft einfach nur bitter, weil er zu heiß zubereitet wird – die Temperatur lässt sich schließlich nicht einstellen. Die ideale Brühtemperatur ist 93,5 ° C für einen Espresso und 92 bis 95 ° C für einen Filterkaffee. Unser Tipp: Investiere in eine hochwertige Siebträgermaschine oder einen Wasserkocher für Filterkaffee (findest du auch in unserem Shop), bei der du die Temperatur genau ablesen kannst. Auch ein Wasserfilter kann zu einem besseren Geschmack in der Tasse beitragen, der Großteil deines Kaffees besteht schließlich aus Wasser.

Tipp 6: Maschine und Tassen richtig reinigen

Ein zu bitterer Geschmack kann aber auch an Kaffee-Öl-Rückständen in deinem Vollautomaten oder in deiner Espressomaschine liegen, weil du deine Maschine nur mit Wasser gereinigt hast. Ein Espressoreiniger (wie unser biologisch abbaubarer Reiniger) kann Wunder bewirken.

Tipp 7: Haltbarkeit abgelaufen

Wenn du deinen Kaffee zu lange stehen lässt, verliert er seinen Geschmack. Das könnte – ebenso wie alte Milch – zu einem bitteren Geschmack in der Tasse führen. Grundlegend gilt: Kaufe deinen Kaffee am besten immer in angemessenen Mengen und frisch geröstet. So vermeidest du, dass ungenutzter Espresso oder Filterkaffee alt wird und kostbares Aroma entweicht. Mehr über den Peak of Flavor und wie du deine Kaffeebohnen lange frisch hältst, erfährst du hier.
Falls du Interesse hast, mehr über Kaffee und seine Zubereitung (inklusive Praxisanteil) zu lernen – dann schau doch mal in unserer Barista Academy vorbei. Ansonsten erfährst du in unserem Blog unter den Kategorien "Barista Academy" und "Brew Guides" mehr darüber, wie du leckeren Kaffee zubereitest. Happy Brewing!
written by

Christopher Braemer

Christopher ist gelernter Journalist und arbeitet im Marketing von Röststätte Berlin. Am Herzen liegen ihm der Röststätte-Newsletter und der Contentbereich. Für den Blog schreibt er über Kaffee aus aller Welt, aber auch über Wirtschaft, Politik oder Nachhaltigkeit. Falls ihr Fragen oder Anregungen habt, schreibt ihm gern eine Nachricht.

Fotos: Laura Droße
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