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Arabica vs Robusta Kaffee: Was sind die Unterschiede?

Die beiden Kaffeesorten Arabica- und Robusta Kaffee unterscheiden sich in vielen Aspekten wie Aussehen, Anbau, Geschichte und Koffeingehalt. Wir wollen uns dem Thema etwas genauer widmen.
Man kennt es vielleicht vom Blick ins Kaffeeregal im Handel: das Siegel „100 Prozent Arabica“ – oder „Hochlandkaffee“. Es suggeriert mehr Qualität und soll den Kunden zum Kauf anregen. Doch warum gelten die Arabica-Kaffeebohnen als hochwertiger? Was gibt es noch für Kaffeearten? Und warum setzen wir bei Röststätte ausschließlich auf Arabica-Kaffee? Wir geben einen Überblick.


Welche Kaffeearten gibt es?

Die wichtigsten Kaffeearten heißen Arabica (Coffea Arabica) und Robusta (Coffea Canephora). Beide Kaffeesorten stammen von der Kaffeepflanze Coffea aus der Familie der Rubiaceaen (Rötegewächse). Und auch wenn die beiden Kaffeepflanzen enge Verwandte sind, könnten sie unterschiedlicher kaum sein. Das wollen wir näher betrachten.

Was viele nicht wissen: Es gibt noch zahlreiche Unterarten – etwa 90 an der Zahl: Liberica, Excelsa und Maragogype beispielsweise. Wirtschaftliche Bedeutung haben im Laufe der Jahre jedoch nur die Coffea Arabica und die Coffea Canephora gewonnen.

Unterschiede im Aussehen

Hier bleiben wir bei den Kaffeebohnen, da die Pflanzen und Kaffeekirschen je nach Varietät eigenständige Merkmale haben. Die beiden Bohnen haben viele verschiedene Eigenschaften (siehe Bild) – und lassen sich übrigens auch optisch unterscheiden. Die Robustabohne hat eine kleine, rundliche Forum mit einer gerade verlaufenden Naht. Die Arabica-Bohne hingegen ist eher groß und flach und hat eine geschwungene Naht in der Mitte.

Unterschiede im Anbau

Sie gilt als der Popstar unter den Kaffees: die Arabica-Kaffeepflanze. Sie wird zirka sechs bis acht Meter hoch und wächst in Höhen von 900 bis 2400 Metern. Dort reift sie langsam, um ihr volles Aroma zu entfalten. Nur Kaffeekirschen mit der richtigen Reife werden von geschulten Erntehelfern gepflückt, unreife Früchte erhalten mehr Zeit zum Reifen. Arabica-Varietäten sind dafür sehr viel empfindlicher und reagieren sensibel auf klimatische Veränderungen. Zu viel Sonne oder zu viel Niederschlag können eine ganze Ernte unbrauchbar machen. Viele Farmen, die Spezialitätenkaffees anbauen, setzen daher auf eine Kultivierung zwischen schattenspendenden Bäumen und Sträuchern. Doch auch der Klimawandel und besondere Wetterphänomene machen der Pflanze zu schaffen.
Robustapflanzen gelten als widerstandsfähiger und ertragsreicher – ihre Bohnen enthalten mehr Koffein und einen höheren Anteil an Chlorogensäure. Die Robustapflanze, auch Coffea Canephora genannt, wächst im Gegensatz zur Arabicapflanze in Tieflandgebieten in einer Höhe von 300 bis 600 Metern über dem Meeresspiegel.

In dieser Höhenlage ist der Anbau und die Ernte besonders in einem industriellen und maschinellen Kontext leichter durchzuführen. Die Pflanze selbst wird zirka zehn Meter hoch. Parasiten, hohe Temperaturen und zu viel Feuchtigkeit können ihr deutlich weniger anhaben. Die Ernte ist einfacher und wirtschaftlich effizienter – auch deswegen ist sie im Preis viel günstiger als die Arabica-Pflanze.

Arabica vs Robusta – unterschiedliche Geschmacksprofile

Grundsätzlich gilt, dass Arabica und Robusta Kaffee sehr unterschiedliche Geschmacksprofile ausweisen und sich besonders im Koffeingehalt voneinander unterscheiden. Interessant ist dabei, dass sich vor allem die Arabica-Kaffeekultur in den letzten Jahren positiv entwickelt hat. Arabica-Kaffees können eine enorme Komplexität und feine ausgeprägte Säuren aufweisen, die im Geschmack fruchtige, florale und noch viele andere geschmackliche Komponenten mitbringen. Aus dem Anbau betrachtet bringt die Arabicapflanze einige Anlagen mit, die diese Entwicklung maßgeblich beeinflusst hat. In die Kultivierung der Arabicapflanze wurde mehr Sorgfalt und Qualität investiert als in die Robusta-Pflanze. Die Belohnung dafür ist heute, dass der Begriff Spezialitätenkaffee – wie wir ihn heute kennen – unverkennbar mit Arabicakaffee in Verbindung steht.

Und wie steht's also um Robusta-Kaffee? Das geschmackliche Profil ist von einer deutlichen Bitterkeit geprägt, ebenso lässt sich Robusta Kaffee als erdig, vollmundig und eher kräftig beschreiben. Der Koffeingehalt ist 2-4 mal so hoch wie bei der Arabica Pflanze. Bei industriellen Heißröstverfahren kommen dann noch oftmals negative Geschmacks-Komponenten dazu, was besonders auffällt wenn man beide Kaffees direkt nebeneinander verkostet. Die Robusta Pflanze hat insgesamt weniger bis gar nicht von der aufkeimenden Spezialitätenkaffeekultur profitiert. Während der Anbau von Arabica Kaffee heute wesentlich mehr Qualitätsbezug hat, wird im Robusta-Anbau nicht so sorgfältig gearbeitet, was ebenso zu mehr Fehlern in der Rohkaffee-Qualität führt.
Die Robusta-Pflanze enthält auch einen höheren Anteil an Chlorogensäure – etwa doppelt so viel wie bei der Arabicabohne. “Die genetische Zusammensetzung von Robusta bedeutet, dass sie einen höheren Gehalt an Koffein, Chlorogensäure und anderen chemischen Verbindungen aufweist als Arabica, die alle zu einem bittereren Geschmack beitragen", sagt George Mhlanga, Mikrobiologe und Agrarwissenschaftler, auf perfectdailygrind.com. Doch wie genau die Chlorogensäure wirkt - dazu gibt es unzählige Studien mit verschiedenen Ergebnissen. Würden wir also behaupten, Chlorogensäure könne verstärkt zu Unwohlsein führen, wäre dies keine Tatsache, wie wir beweisen können. Aus diesem Grund lasst Euren Magen selbst entscheiden was Euch besser bekommt. Als Röster empfehlen wir die aromatischeren Arabica Kaffees mit feinen Geschmacksprofilen.

Herkunft: Arabica und Robusta-Kaffee

Mit Blick auf die jährliche Kaffeeproduktion bestehen 60-70 Prozent aus Arabicakaffees. Arabica wird vor allem im zentralen Südamerika angebaut: in Brasilien und Kolumbien, aber auch in Mexiko. Zudem wird sie in Ostafrika geerntet, natürlich in Äthiopien, Kenia und zum Beispiel Burundi. Aber auch in Indien und Papua-Neuguinea kommt Arabica vor.

Robusta-Kaffee hingegen macht zirka 30 bis 40 Prozent der Weltkaffee-Ernte aus. Südostasien und Westafrika bieten gute klimatische Bedingungen, die Coffea Canephora kommt vor allem aus dem Vietnam, aus Indien und Indonesien.

Warum wir bei Röststätte auf Arabica Kaffee setzen

Höchste Qualität lässt sich mit reinen Arabica-Kaffees erreichen. Die komplexen Aromen der Arabica-Varietäten sind einzigartig und je nach Sorte unterschiedlich. Über 5.000 Varietäten wurden allein im Biosphärenreservat der äthiopischen Region Kaffa identifiziert. Kaffa gilt als die Wiege des Kaffees, mehr dazu erfahrt ihr in unserem Blog-Beitrag über Kaffeegeschichte .
Seit einigen Jahren gibt es auch eine positive Entwicklung beim Robusta-Anbau, sogenannter Fine Robusta hat eine breitere Aromenvielfalt – er steckt jedoch noch in seinen Anfängen.
written by

Christopher Braemer

Christopher ist gelernter Journalist und arbeitet im Marketing von Röststätte Berlin. Für den Blog schreibt er über Kaffee aus aller Welt, aber auch über Wirtschaft, Politik oder Nachhaltigkeit.
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